Taktile Wahrnehmung (Tastsinn)

 

 

Das taktile System ist das früheste reagierende Sinnessystem, denn schon um die fünfte bis siebte Schwangerschaftswoche reagiert der Fötus mit einer Ganzkörperrückzugsbewegungen, wenn er eine zarte Berührung an den Lippen erfährt.

Die Lippen sind die erste tastempfindliche Körperregion des Ungeborenen, es folgen Hand und Fußsohlen.

Bis zur 13./14. Woche dehnt sich die taktile Reaktion auf den ganzen Körper aus.

 

Je besser die taktile Wahrnehmung differenziert wird, umso klarer werden das Körperschema und das Körperbild des Kindes.

 

Ein gut entwickeltes Körperschema führt zu Selbstvertrauen, das mit der Entwicklung eines positiven Ich - Gefühls einhergeht.

 

In der Fachliteratur gibt es auch Hinweise auf die Verknüpfung der Sprachentwicklung mit dem Körperkontakt. Für Lebloser ist die Sprache der Berührung die erste Sprache, die das Kind versteht.

 

Diagnostisch gibt es Unterscheidungen zwischen taktiler Unter- und Überempfindlichkeit. Im täglichen Leben erweisen sich entsprechende Aussagen als schwierig.

 

Scheinbar unterempfindliche Kinder zeigen oft auch Überreaktionen auf Berührungsreize.

Kinder balgen sich mit ihren Eltern oder Geschwistern und sind dabei mitunter unangemessen grob, reagieren aber überempfindlich, wenn sie sich selbst weh tun oder unvorhergesehen angefasst werden.

   

Anzeichen, die auf taktile Dysfunktionen hindeuten:

 

-  Probleme beim Körperschema können die Ursache mangelnden Selbstvertrauen sein.

-         Sprachschwierigkeiten (wenn das Kind nicht spürt wo im Mund sich die Zunge befindet, oder so empfindlich ist, dass das Kind vermeidet, den Mundinnenraum so wenig wie möglich zu berühren).

-          visuelle oder auditive Wahrnehmungsprobleme

 

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